Jakob Johann von Uexküll war ein estnischer Biologe und Philosoph, der als einer der Pioniere der Biosemiotik gilt. Er wurde am 8. September 1864 in Keblas im damaligen Russischen Kaiserreich (heute Estland) geboren und starb am 25. Juli 1944 in Capri, Italien.
Uexküll studierte Medizin und Zoologie in Dorpat (heute Tartu) und wurde später Professor für Zoologie an der Universität Kiel. Seine Hauptarbeit und sein bekanntestes Werk ist "Umwelt und Innenwelt der Tiere" aus dem Jahr 1909. In diesem Buch entwickelte er das Konzept der "Umwelt" oder "Lebenswelt" eines Organismus und argumentierte, dass jedes Lebewesen eine individuelle Wahrnehmung und Interpretation seiner Umgebung hat.
Uexküll prägte auch den Begriff "Merkmalsträger" und betonte die Bedeutung der Zeichenprozesse im Verständnis des Verhaltens von Organismen. Er untersuchte die spezifischen Wahrnehmungs- und Reaktionsmechanismen verschiedener Tiere und betonte die Bedeutung eines individuellen "Baukastens" von erblichen Anpassungsbildern, die er "Umweltzeichen" nannte.
Seine Ideen hatten einen großen Einfluss auf die Biologie, die Psychologie und die Philosophie und wurden später von Wissenschaftlern wie Gregory Bateson und Thomas Sebeok weiterentwickelt. Uexkülls Konzepte hatten auch einen großen Einfluss auf die Entwicklung der Umweltethik und des Ökologischen Landbaus.
Jakob Johann von Uexküll erhielt mehrere Auszeichnungen für seine Arbeit, darunter die Ehrendoktorwürde der Universitäten von Tartu und Uppsala. Er war Mitglied der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften und der Accademia dei Lincei.
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